Nein, ich sitze nicht oft auf Parkbänken und weine. Vielleicht mag es dir jetzt so vorkommen, da du mich zweimal weinend auf Parkbänken angetroffen hast. Zweimal von den fünf Malen, die wir uns sahen, saß ich auf einer Bank und zerging vor Kummer. So lernten wir uns kennen.
Nein, falsch wir kennen uns nicht, ich weiß kaum etwas von dir und du kaum von mir. Du weißt nicht wie ich heiße, was für Musik ich höre, wie alt ich bin, was ich tue, was ich vorhabe zu tun, aus welcher Gesellschaftsschicht ich stamme, welches Sternzeichen ich bin, wie meine Telefonnummer lautet.
Das alles war irrelevant für dich, es zählte offensichtlich nur, dir meinen Kleinmädchenkummer anzuhören und mir zu zeigen, dass die Welt nicht gegen mich ist..
Ich saß und weinte und du gingst vorbei, sahst mich und hast dich, nachdem du mich fragtest ob es in Ordnung wäre, ohne zu zögern zu mir gesetzt. Obwohl du es eilig hattest.
Aber du hörtest dir einfach an was ich sagte und danach sah alles ein bisschen besser aus.
Ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass du mir zuhörtest als es mir nicht gut ging. Ich danke dir, dass du es nicht getan hast, um für dich einen Profit herauszuschlagen. Ich danke dir, dass du mich weder nach meinem Namen, noch nach einer Kontaktmöglichkeit fragtest, das bewies mir, dass dein Interesse nicht meiner Person galt, sondern dem Versuch mir zu helfen. Ich danke dir, dass du mich eines besseren belehrtest, indem du mir zeigtest, dass es Menschen gibt, die so etwas tun. Dafür danke ich dir. Denn…